Sonntag, 02 November 2025, 10:00 – 11:30 Uhr / ONLINE

Referent: Sebastian Lipp

RechtsRock-Konzerte, Kampfsportevents, Schulungen, Aufmärsche, Parteitage oder Bürgerdialoge: Wer sich ernsthaft journalistisch mit der extremen Rechten auseinandersetzen will, muss vor Ort sein, um deren Strukturen effektiv aufklären zu können. Doch wie macht man das? Schließlich bedienen sich Faschist*innen konspirativer Methoden, um ihre Strukturen zu schützen und unliebsamen Besuch fern zu halten. Und ist man erstmal vor Ort, zeigt sich deren Hang zu Gewalt und Menschenverachtung oft schnell. Außerdem muss, wer über die extreme Rechte aufklärt, zunehmend mit Schmutzkampagnen und SLAPPs rechnen – und das kann schnell existenzbedrohend werden. Anhand konkreter Beispiele aus der Recherchepraxis erläutert Sebastian Lipp, wie Informationen im rechtsradikalen Milieu effektiv gesammelt und verwertet, Quellen aufgetan und verifiziert, Events abgedeckt und dokumentiert, Strukturen erkannt und enttarnt werden können. Der Vortrag bietet Einblick in die Herausforderungen und (persönlichen) Risiken, die die Aufklärung mitunter mit sich bringt und wie man sich schützen kann. Die Rechten dienen dabei als Hintergrund, doch die Methoden, Techniken und Strategien lassen sich auf investigative Rechercheprojekte insgesamt anwenden. Sebastian Lipp recherchiert und berichtet als freier Journalist für verschiedene Medienhäuser schwerpunktmäßig zur extremen Rechten in Süddeutschland. Als Chefredakteur bei allgaeu-rechtsaussen.de sieht er bei der dortigen Szene besonders genau hin. Seine Publikation »Voice of Anger und der rechte Untergrund im Allgäu« würdigte der Bayerische Journalistenverband (BJV) mit einer Auszeichnung zum Tag der Pressefreiheit.

Hier erscheinen anschließend Audio-Mitschnitte und andere Dokumente. Referent*innen und Teilnehmende werden gebeten, veröffentlichbare Präsentationen, Mitschriften, Fotos, Berichte oder Interviews etc. gleich nach der Veranstaltung mit Angabe von Programmtitel und Veranstaltungszeit per E-Mail an die DokuCrew zu senden. Danke!