21. Mai 2021 | re:publica21 Off-Stage

Als offizieller Off-stage Event der re:publica21 hielten die freien Radios spontan einen Sende-Aktions-Tag ab und nutzen die Gelegenheit um über Digitalisierung und die Zukunft der technischen Verbreitung zu sprechen. Die Liveschaltung erstreckte sich über das ganze Bundesgebiet, sowie Österreich und Ungarn. Mit dabei waren Redakteur*innen freier Radios, Vertreter*innen von Bildungseinrichtungen, Landtagspolitiker*innen und Leiter*innen von Medienanstalten.

gestreamt wurde live und in Farbe auf Youtube, auf Facebook und zeitgleich live über UKW bei Radio Słubfurt (Frankfurt Oder / Słubice), Radio free FM (Ulm), Radio Corax (Halle), Radio blau (Leipzig), Freies Radio Freudenstadt, sowie zeitversetzt bei Freies Radio für Stuttgart

21. Mai 2021 | 12:00 -13:00

Frei Anonym Kostenlos – Was wird aus den freien Frequenzen?

Wir tauchen ein in Technologien jenseits des Internets. Freie Radios fordern Gleichbehandlung und sprechen über Konzepte und Technologien der Zukunft mit Politik und Regulierung.

  • Alexander Salomon | MdL Ba-Wü, Grüne
  • Bert Lingau | Direktor Medienanstalt Meck-Pom
  • Friederike Maier | Community Media Forum Europe
  • Andreas Reimann | Radio Dreyeckland, Freiburg
  • Phillipp Markwardt | Radio LOHRO, Rostock
  • Jörg Braune | Radio T, Chemnitz

Moderation: Mark Westhusen | Radio Corax, Halle

zur Ausstrahlung

21. Mai 2021 | 13:30 – 14:30

Freie Radios – ist das Kunst oder kann das weg?

Freie Radio RedakteurInnen beleuchten Diskursorte, Demokratiekompetenz, Medienvielfalt und Angriffe auf redaktionelle Berichterstattung

  • Kristin Schröder | Radio LOHRO, Rostock
  • Katja Röckel | Radio blau, Leipzig
  • Rufine Songue | Radio Dreyeckland, Freiburg
  • Ronald Senft | Bildungszentrum Bürgermedien
  • Fabian Ekstedt | Radio Lora, München
  • Chiara Boy | Radio Fratz, Flensburg

Moderation: Renate Börger | Radio Lora, Attac, ehm. BR

zur Ausstrahlung

danube streamwaves digital präsentiert
21. Mai 2021 | 15:00 -16:00

European Public Spaces – we develop digital plan B (english)

Collaborative development of open source tools and a network of decentralised archives is our answer to filter bubbles and echo chambers.

  • Alexander Baratsits | cultural broadcasting archive, Linz
  • Ákos Cserháti | Civil Radio, Budapest
  • Sabine Fratzke | Radio free FM, Ulm

Moderation: Michael Nicolai | Amarc Europe

zur Ausstrahlung

Twitter: @FreieRadios, Hashtag; #rp21, #MeanTime

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Freie Radios sind mit den sozialen Bewegungen der 80er Jahre entstanden. Ihr Ziel ist Unbekanntes und Vernachlässigtes in Wort und Musik zu unterstützen.

Auch heute noch werden freie Radios gegründet, wie aktuell das Seniorenradio Ginseng in Grünheide oder das freie Radio Fratz in Flensburg. Die Themen sind so vielfältig wie die Menschen, die sich in und für freie Radios engagieren.

Freie Radios eint die nichtkommerzielle, basis-demokratische Gesellschaftsform. Freie Radios ermöglichen besonders Personen und Gruppen Zugang zur Medienproduktion, die sonst keinen oder nur begrenzten Zugang haben.

Freie Radios beschäftigen sich intensiv mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. Die RedakteurInnen und OrganisatorInnen von freien Radios betrachten sich als eine Familie und sind untereinander vernetzt. In nationaler und internationaler Zusammenarbeit und mit regelmäßigen Kongressen beteiligen sie sich aktiv an der Weiterentwicklung medienpolitischer Diskurse.

Phänomene wie Fake News, Hate Speech und Verschwörungserzählungen zeigen die Wichtigkeit von zivil-gesellschaftlich organisierten Diskurs-Orten. Freie Radios tragen ein erhebliches Potential zum Community Building in sich. Das Besondere findet nicht nur on Air, sondern auch off Air statt. Sie sind Austragungs- und Umschlagplätze demokratischer Selbstverständigungsprozesse. Der Verlust der Frequenzen wäre die Demontage der Strukturen.

 

 

Bundesverband freier Radios e. V.

Ein Merkmal freier Radios ist der Zugang von Menschen, die sonst wenig Möglichkeiten haben, Medien zu gestalten. Schon früher nutzen deshalb viele migrantische Vereine und Einzelpersonen die freien Radios um ihre community zu informieren oder um aus ihrer Perspektive zu berichten. Seit 2015 entstanden bundesweit dazu eine Vielzahl von Refugee Sendungen.

Im „netzwerk medien.vielfalt!“ haben sich Medienmacher*innen mit Flucht- oder Migrationserfahrung zusammengeschlossen um mit ihrer Perspektive die deutsche Medienlandschaft zu bereichern. Das Projekt „netzwerk medien.vielfalt!“ wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

Durch neue Einblicke für Redaktreur:innen und Hörer:innen ist Medienvielfalt ein wichtiger gesellschaftlicher Beitrag gegen Stereotype, Rassismus und Diskriminierung.

 

 

Netzwerk medien.vielfalt!

Besonders in den Ost-Bundesländern, aber auch in Baden-Württemberg sind die freien Radios das Ziel von obskuren Landtagsanfragen der AFD.

„Konzept Pressefreiheit unbekannt“ (taz, 09.03.21)

Wie die aktuelle Debatte zur Förderung von Radio Fratz in Flensburg zeigt, sind Eingriffe in die Pressefreiheit nicht nur auf die Partei rechts außen beschränkt. Während der lokalen FDP die Berichterstattung über den besetzten Flensburger Bahnhofswald nicht gefällt, will die CDU dem Sender vorschreiben, wer ans Mikro darf.

Beide  Ansinnen stehen diametral zur Pressefreiheit. Ein Thema, das sicherlich nicht nur freie Radios betrifft. Hier entfaltet es jedoch eine besonders represive Wirkung, weil freie Radios aufgrund des nichtkommerziellen Konzept häufig über wenig Mittel verfügen.

 

 


Radio Fratz – Presse

taz – Konzept Pressefreiheit unbekannt

Der Verlust des Alleinstellungsmerkmals UKW ist ein (drohendes) Damoklesschwert für die Auffindbarkeit der Sender. Die Diskussion zur Digitalisierung der Verbreitungswege steht in allen Donauländern im Fokus: In Baden-Württemberg wird derzeit um gleichberechtigte Verbreitung auf DAB+ gekämpft um die Zukunftsperspektive ab 2026 zu sichern. Donauabwärts ist die Situation bereits existenzbedrohend: Civil Radio in Ungarn hat gerade die UKW Lizenz verloren und ist gezwungen adhock die Präsenz im Web zu verbessern.

Die freien Radios vernetzen sich im Projekt danube streamwaves digital um Synergien zu schaffen, Tools gemeinsam zu entwickeln und  neue Konzepte zu erarbeiten.

 

danube streamwaves digital

Mit finanzieller Unterstützung des Staatsministeriums Baden-Württemberg

Themen unserer Kongresse